Donnerstag, 29. Dezember 2016

Ein Kaffeestündchen beim Präsidenten


Neulich waren wir zu Gast beim Präsidenten des Landesverwaltungsamtes, Frank Roßner, in Weimar. Wir das sind Christian Spreda und Clown Gerrit. Christian ist der Inhaber des neueröffneten "Café Cat" in der Karl-Liebknecht-Str. 20 in Weimar. Dort gibt es noch echten handgemachten Kaffee, gemahlen und gefiltert ganz wie zu Hause! Bei einem Plauderstündchen verriet uns Christian ein paar Geheimnisse aus der Kaffeeküche und Frank Roßner steuerte einige verwaltungsamtliche Anekdoten bei, die wir hier nicht weitererzählen werden. Zum Schluß spielte Clown Gerrit noch ein etwas schräges Musikstück auf seiner Konzertina, und so fand der schöne Nachmittag einen ebenso heiteren wie würdigen Ausklang. Schließlich hat ja so ein Präsident auch nicht immer Zeit für ein Plauderstündchen bei einer Tasse Kaffee... 

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Und wenn Sie, lieber Leser, gerade einmal in Weimar sind, bei Goethe und Schiller waren, und nun Lust auf ein gediegenes Täßchen Kaffee haben, dann kommen Sie doch einfach mal vorbei im "Café Cat" in der Karl-Liebknecht-Straße 20.


Dienstag, 27. Dezember 2016

Polunin: Ein Refugium der glücklichen Menschen

Angekommen. Slawa Polunin ist ein Clown. Es gab und es gibt viele gute Clowns, sehr gute Clowns. Doch ich kenne nicht einen einzigen Clown, der so präzise, so nuancenreich und tiefsinnig das menschliche Wesen, menschliche Eigenheiten erfaßt und dargestellt hat, wie Slawa Polunin. Geboren in Leningrad am 12. Juni 1950, absolvierte er das Leningrader Staatliche Kulturinstitut "Nadeshda Krupskaja" und danach die Estradenabteilung des Staatlichen Theaterinstituts (GITIS) in Moskau. Eine bessere Ausbildung gab und gibt es nirgends auf der Welt. Ich lernte Slawa 1979 in Leningrad kennen.

In den 1980er Jahren war Slawa Polunin einer der Gründer des berühmten sowjetischen Pantomimentheaters "Lizedej", eines Künstlerkollektivs, das schon damals mit spektakulären Aufführungen auf sich aufmmerksam gemacht hatte. Unter anderem in Berlin, der Hauptstadt der DDR, zu den Pantomimetagen. Im März 1985 trafen wir uns wieder. Ich sah dort im Palast der Jugend (Дворец молодёжи) die Aufführung "Das Leben der Insekten" (Жизнь назекомых), eine großartige, begeisternde Theater-Aufführung mit einer ausgezeichneten Besetzung. Polunin war talentiert, keine Frage, aber er hatte auch ebenso talentierte und fleißige Mitstreiter. Alljährlich zum Neujahrstag konnte man Polunin im Ersten Programm des sowjetischen Staatsfernsehens erleben. Jedem in der großen Sowjetunion war Slawa Polunin ein Begriff. 

Während nun Polunin zielstrebig am Programm seiner Truppe und an verschiedenen Darbietungen arbeitete, unternahm ich einige wunderbare Reisen quer durch die Sowjetunion und war als Clown zu Tourneen mit anderen Künstlerkollegen (u.a. Takayo, Karussell, Kerstin Rodger) in der DDR, in Bulgarien, Polen und der Mongolei unterwegs... dann änderten sich die gesellschaftlichen Verhältnisse in der Welt rapide.

1989 ging Polunin erstmals mit seiner Truppe auf Europa-Tournee. Die "Karawane des Friedens" zog von Moskau nach Berlin, und sie fand überall begeisterten Zuspruch. Viele bekannte Künstler schlossen sich ihr an.

Das größte Ereignis seiner langjährigen erfolgreichen Laufbahn als Clown und Pantomime ist wohl "Slawa's Snow Show". Damit wurden Slawa und sein Künstlerkollektiv weltberühmt. So erfüllte sich nun auch sein Kindheitstraum - die Zauberwelt eines Clowns, ein Refugium der glücklichen Menschen..

Polunin: "Das ist ein großartiger Beruf, fröhlich und glücklich zu sein. Und die Menschen haben das noch nicht schätzen gelernt." Aber man kann es auch anders sehen - diese Meinung teile ich jedoch nicht. Der amerikanische Clown David Shiner sagt dazu: "Die fundamentale Grundlage der Clownsfaxen ist das menschliche Leid. Es ist die Transformation der menschlichen Schmerzen in Gelächter." 

Полунин: "Это великая профессия — быть радостным и счастливым. И люди ещё не оценили это" - Шайнер: "Фундаментальная основа клоунского кривляния — человеческое страдание. Это трансформирование человеческой боли в смех" * — большая часть фильма на английском, но не владеющим можно просто смотреть "атмосферу". И в дополнение ссылка на чудесную "Международную академию дураков"

Auch: Slawa Polunin und Slawa Polunin zum 60.Geburtstag

 
Im folgenden sehen Sie diesen schönen Film (Sprache: engl.):